HESSEN damals und heute –Schüler der CBS erkunden Ausstellung

Im Rahmen des Unterrichts in PoWi (Politikwissenschaft) erkundete die Klasse 10aG zusammen mit ihrer Lehrerin Iris Riemenschneider die Ausstellung „HESSEN damals und heute“ im Atrium der Carl-Bantzer-Schule. Die Ausstellung wurde zur Feier des 70-jährigen Bestehens des Landes Hessen vom Statistischen Landesamt zusammengestellt. Auf 10 Postern werden dort die Veränderungen in verschiedenen Bereichen innerhalb der letzten 70 Jahre anschaulich dargestellt.

 

Und was interessiert Schüler daran? In ihren Berichten erwähnten sie als erstes das Poster „Ehe ein Auslaufmodell?“ und konnten feststellen, dass die Zahl der Eheschließungen im Jahre 1948 fast doppelt so hoch war wie im Jahr 2014 (letzte statistische Angabe). Dafür gibt es heute fast doppelt so viele Scheidungen und das sogar bei einem Drittel der Ehen, die schon 20 Jahre oder länger bestanden. Die umgekehrte Tendenz zeigt sich logischerweise bei der Zahl der Single-Haushalte, die sich mehr als verdoppelt hat.

Die jungen Leute interessierten sich aber auch für Fragen wie Strom- und Gasverbrauch. Die Vergleichszahlen sind dabei wesentlich dramatischer. So stieg etwa der Gasverbrauch innerhalb dieser Zeit um das Dreißigfache, der Stromverbrauch sogar um mehr als der Fünfzigfache. Mit einem gewissen Erstaunen nahmen die Schüler das Poster zur „Ausstattung der Haushalte“ zur Kenntnis. Die meisten Geräte, die sie für selbstverständlich halten, existierten im Jahre 1949 nämlich noch gar nicht: Mikrowelle, Geschirrspüler, Flachbildfernseher, Handy und PC. Selbst Kühlschrank, Waschmaschine oder eigenes Telefon waren keineswegs selbstverständlich. Besonders zugenommen hat natürlich der Besitz von Autos. Waren sie in der Nachkriegszeit noch eine Seltenheit, so haben heute mehr als 80 % der Haushalte ein oder sogar mehrere Autos.

Das Poster „Weniger Schüler im Klassenraum“  kam in den Berichten der Schüler allerdings kaum vor. In der Nachkriegszeit saßen in der Volksschule noch durchschnittlich 46 Schüler in einer Klasse, in 20% der Klassen sogar mehr als 54 (!) Schülerinnen und Schüler, die wegen fehlender Räume teilweise im Schichtunterricht unterrichtet wurden. Heute ist eine Hauptschulklasse mit durchschnittlich 18 Schülern besetzt, die Grundschulklassen mit 20 Schülern. Das entspricht auch genau der durchschnittlichen Klassengröße an der CBS, aber wer möchte schon zur Kenntnis nehmen, wie gut es ihm eigentlich geht?

Insgesamt fanden die Schülerinnen und Schüler die Ausstellung interessant und informativ. Hoffentlich wurde ihnen dabei auch bewusst, dass vieles, was sie heute für selbstverständlich halten, für die meisten jungen Leute vor 70 Jahre ein unvorstellbarer Luxus gewesen wäre.

W. Marek