Chronik

Die Geschichte der CBS bis 1999

mit dem immer gegenwärtigen einheitlichen Ziel:
einer möglichst hochwertigen Schulbildung für alle Kinder und Jugendlichen des Schwälmer Raumes.

Chronik

Die Entstehung
der Ziegenhainer Schule

Eine Schule gibt es in Ziegenhain selbstverständlich schon sehr viel länger als 50 Jahre.

Seit der Einführung der Reformation in Hessen 1526 floss ein Teil der Einnahmen der Kirche in das Schulwesen. Hatte es bis dahin in Ziegenhain nur ab und zu Unterricht gegeben für interessierte und zahlende Bürgerskinder z.B. durch Kirchendiener oder einen fahrenden Scholaren, der höchstens für ein Jahr verdingt wurde, so wurde um 1530 eine kombinierte Küster- und Schulmeisterstelle mit einem festen Einkommen geschaffen. Seitdem gab es eine deutsch-lateinische Ziegenhainer Schule, die in einem Nebengebäude des Pfarrhofs gleich bei der Kirche untergebracht war und dort auch für 300 Jahre verblieb (die sogenannte „Festungsschule“).

Die Schule war sehr eng an die Kirche gebunden, eine allgemeine Schulpflicht gab es nicht, allerdings eine vorgeschriebene kirchliche Unterweisung der Kinder. 1539 war im Rittersaal des Ziegenhainer Schlosses die Hessische Kirchenzuchtordnung beschlossen worden, mit der die Konfirmation und die vorherige kirchliche Unterweisung der Kinder eingeführt wurde. Dieser Konfirmandenunterricht fand ebenfalls in der Festungsschule statt.

Etwa seit 1600 unterrichtete der Küster die kleineren Knaben und Mädchen, unterstützt von einer Mädchenschulmeisterin, in Deutsch. 

Anfänglich fand der Unterricht nur im Winter statt, wenn die Kinder nicht in der Landwirtschaft helfen mussten. Erst später wurde der Unterricht auf das ganze Jahr ausgedehnt. Für den Unterricht der älteren Lateinschüler wurde der Kaplan mit herangezogen.

Der akademisch ausgebildete Schulmeister der Lateinschule erhielt den Titel „Rektor“, und dementsprechend nannte man die Lateinschule die „Rektorschule“. Im Unterricht dieser höheren Schule standen der kirchliche Katechismus und die lateinische Sprache im Vordergrund. Die Schüler lernten lateinisch zu sprechen. Kirche und Stadt waren gemeinsam für die Wohnung und das Einkommen des Schulmeisters verantwortlich.

1641 entstand im 30jährigen Krieg – wegen der häufig geschlossenen Zugänge zur Festungsstadt – eine Schule für die Vorstadtkinder der Siedlung Weichaus im Gebäude des heutigen Rathauses, wo sie bis 1846 verblieb.

Im 18. Jahrhundert ging die Bedeutung des lateinischen Unterrichts zurück. Schließlich gab es den Lateinunterricht durch den Rektor nur noch für solche Schüler, die ein akademisches Studium anstrebten. Den verstärkten deutschen Unterricht erteilte der Kantor, der zugleich auch der Kirchenorganist war. Der Küster hatte die Stelle des Mädchenschullehrers inne.

100 Jahre

100 Jahre Ziegenhainer Stadtschule

Im 19. Jahrhundert, – inzwischen gab es eine allgemeine Schulpflicht – ,waren die alten Schulgebäude zu klein geworden, zumal zur Schule immer auch noch Lehrerwohnungen gehörten. Deshalb erhielt die Schule neue Gebäude.

Rechts das im 19. Jahrhundert neu erbaute Knabenschulhaus und die Rektorschule, dann der Schulneubau von 1846 und anschließend das frühere Lazarett, damals Rektorwohnhaus Von der aufgelösten Militärgarnison wurde das ehemalige Lazarett 1832 zur Rektorwohnung umgebaut, später war dies dann der Sitz des Schulrats (ehemaliges Gebäude der Brandversicherung, inzwischen Notariat). Ein neues Knabenschulhaus wurde errichtet, in das auch die Rektorschule aus dem Gebäude neben der Kirche einzog.

Zwischen Lazarett und Knabenschulhaus (heute „Schwalmstube“) wurde von 1842 bis 1846 in der Allee das große Schulhaus (alte Carl-Bantzer-Schule) erbaut. Es war erst als Mädchenschulhaus gedacht, nahm ab 1846 dann aber alle Ziegenhainer Schüler auf. Die lateinische Rektorschule wurde 1846 aufgelöst, ebenso die Schule in der Vorstadt. Erstmals waren nun alle Schulkinder in einem Gebäude vereint. Zugleich wurde eine Lehrerwohnung in dem Schulgebäude eingerichtet. Die neuen Schulgebäude lagen zwischen den alten Stadtteilen Festung und Vorstadt Weichaus, die jetzt allmählich durch weitere Bebauung zusammenwuchsen.

Die jüdischen Schüler besuchten wie ihre Altersgenossen die Stadtschule, erhielten aber bis in die Zeit des Nationalsozialismus ihren eigenen Unterricht in Religion und Hebräisch in der Synagoge.

Vier Lehrer unterrichteten in der Ziegenhainer Stadtschule am Alleeplatz in vier Klassen mit je zwei Jahrgängen etwa 200 bis 250 Schüler. 100 Jahre lang bestand die Stadtschule Ziegenhain in dieser Form als achtjährige Volksschule, in der je zwei Jahrgänge zu einer Klasse zusammengefasst waren. Dies genügte für eine Einwohnerzahl von etwa 1.900 Einwohnern in Ziegenhain bis 1939.

50 Jahre

50 Jahre Erweiterung
des Bildungsangebotes in Ziegenhain

Seit 1945 stieg als Folge des 2. Weltkriegs die Einwohnerzahl Ziegenhains durch Flüchtlinge und Vertriebene stark an, so dass sich auch die Zahl der Schüler wesentlich erhöhte. Dazu kamen seit den 50er Jahren wirtschaftliche und gesellschaftliche Veränderungen, die ein Bedürfnis nach längerer und höherer Bildung mit sich brachten. Schließlich kam seit Mitte der 60er Jahre eine heftige bildungspolitische Diskussion über Struktur und Aufgabe einer modernen Schule auf. Damit begann die Zeit der Bildungs-reformen und Gegen-Reformen, deren Ende auch heute noch nicht abzusehen ist.

Direkt davon betroffen war auch die Ziegenhainer Schule, die in ihrer Struktur, in ihren Gebäuden wie auch in ihren Lerninhalten mehrfache Veränderungen erlebte. Im Zuge der wirtschaftlichen, politischen und schulpolitischen Veränderungen hat sich die Ziegenhainer Schule dabei in den letzten 50 Jahren häufiger und stärker verändert als in den Jahrhunderten davor. Aber auch die Schulen der umliegenden Ortschaften waren davon betroffen, denn im Zuge einer allgemeinen Zentralisierung wurden viele kleinere Hauptschulen aufgelöst und die Ziegenhainer Schule erhielt mehr und mehr den Charakter einer Mittelpunktschule mit einem weitreichenden Einzugsgebiet.

Die folgende Zusammenstellung von Daten und Ereignissen aus der Ziegenhainer Schul-geschichte seit 1945 – zusammengetragen anhand der Schulchronik – soll die Entwicklung der Carl-Bantzer-Schule zu ihrer heutigen Form deshalb anschaulich festhalten.

Am Anfang der Entwicklung nach 1945 steht die achtjährige Volksschule, die vier Grundschulklassen und die Hauptschule bis zur Klasse 8 umfaßte. In den 50er Jahren kam ein Mittelschulzug hinzu, also eine Realschule bis zur Klasse 10. Damit verbunden war ein Neubau zur Erweiterung der Schule am Alleeplatz. Jetzt erhielt die Schule auch ihren Namen nach dem Ziegenhainer Maler Carl Bantzer.

Der Schwälmer Maler Carl Bantzer ist 1857 in Ziegenhain geboren, sein Geburtshaus ist der jetzige Gasthof Löwe. Bantzer gehörte der Willingshäuser Malerkolonie an, war Kunstprofessor und Direktor der Kasseler Kunstakademie und ist vor allem für seine Bilder mit Schwälmer Motiven (Schwälmer Tanz, Abendmahl, Hochzeitsschmaus) bekannt. Er starb 1941 in Marburg. In seinem 100. Geburtsjahr 1957 wurde die Ziegenhainer Schule nach ihm benannt und heißt seitdem Carl-Bantzer-Schule – CBS.

In den 60er Jahren wurde die Hauptschule auf 9 Schuljahre ausgeweitet, am Ende der 60er Jahre wurde der Neubau am Fünftenweg begonnen. Die 70er Jahre brachten den Umzug in den Neubau, die Umgestaltung der CBS zur Gesamtschule mit Förderstufe und den drei Schulzweigen und die Abtrennung der Grundschule. In den 80er Jahren kamen das freiwillige 10. Hauptschuljahr und der Anbau für die Förderstufe hinzu.

In den 90er Jahren stand die Erweiterung des Bildungsangebotes im Rahmen der Gesamtschule im Vordergrund: Durchlässigkeit zwischen den Schulzweigen, Zusammenarbeit mit den Beruflichen Schulen, Erlebnispädagogik, Integrationsklassen und Soziale Dienste sind Stichworte, die die jüngste Entwicklung kennzeichnen.

Die Carl-Bantzer-Schule war und ist eine Schule im Wandel, weil die Entwicklung in der Gesellschaft die Schule nicht unberührt lassen kann, wenn sie ihrer Aufgabe gerecht werden will, auf das Leben in dieser und der zukünftigen Gesellschaft vorzubereiten. Neben dem notwendigen Wandel muss es in Erziehung und Bildung aber auch Kontinuität geben. So kann diese Chronik vielleicht mit dazu verhelfen, hinter den vielfältigen Änderungen der Schule auch das Dauerhafte zu erkennen, das Ziel einer guten und möglichst hochwertigen Schulbildung für alle Kinder und Jugendlichen des Schwälmer Raumes: die Carl-Bantzer-Schule – eine Schule für alle.

Schulleiter

Schulleiter der Ziegenhainer Schule seit etwa 1900

Sept. 1920 Dr. Credé

1922 – Jan. 1925 Deubner

Jan. 1925 – März 1934 Georg Falk

März 1934 – März 1935 Siegmund Herbold, stellvertretend

April 1935 – Juni 1938 Otto Ross

Juli 1938 – Okt. 1938 Siegmund Herbold, stellvertretend

Nov. 1938 – Jan. 1941 Rudolf Knüttel

Jan. 1941 – Nov. 1945 Siegmund Herbold, stellvertretend

Nov. 1945 – Febr. 1947 Georg Falk

Febr. 1947 – Okt. 1947 Siegmund Herbold, stellvertretend

Okt. 1947 – Okt. 1948 Paul Kokoschka, stellvertretend

Okt. 1948 – März 1963 Siegmund Herbold

April 1963 – Okt. 1963 Rudolf Knüttel, stellvertretend

Okt. 1963 – Juli 1987 Hans Schrammel

Aug. 1987 – Jan. 1989 Hans Möller, stellvertretend

seit Febr. 1989 Bernhard Schmidt

Jahrzehnte

40er Jahre

40er Jahre

Die Volksschule von 1945

1. Nov. 45 Schulbeginn mit Schulleiter Georg Falk, der bereits seit 1912 an der Ziegenhainer Schule tätig und von Januar 1925 bis März 1934 Schulleiter in Ziegenhain war (gest. Februar 47), und zwei weiteren Lehrern im alten Schulgebäude von 1846 an der Allee, nachdem die Schule seit dem Einmarsch amerikanischer Truppen im April 45 ausgefallen war. Durch Vertreibung und Umsiedlung finden in der folgenden Zeit starke Veränderungen in der Schüler- und Lehrerschaft statt. Die Lehrer müssen sich zuerst einer von ehemaligen KZ-Häftlingen durchgeführten und von der amerikanischen Militärbehörde angeordneten Fragebogenaktion zu ihrer Tätigkeit in der NS-Zeit unterziehen, bevor sie wieder unterrichten dürfen. Die Schule umfasst wie zuvor die Schüler von der 1. bis zur 8. Klasse. Das Schuljahr beginnt und endet jeweils zu Ostern.

Anfang 46 Von der Landesmilitärregierung genehmigte neue Schulbücher werden verteilt. 13.000 neue Bücher für alle Schulen des Kreises Ziegenhain werden von der Ziegenhainer Schule aus verteilt. Der Wert der Bücher beträgt etwa 4.000 Mark.

Mai 46 Entlassung einiger Lehrer durch die amerikanische Militärbehörde im Zuge der Entnazifizierung. In einer „Arbeitsgemeinschaft von Schulhelfern“ werden junge Leute in halbjähriger Ausbildung und Hospitation auf den Lehrerberuf als Schulhelfer vorbereitet.

Sommer 46 Wegen der schlechten Ernährungslage und der geringen Leistungsfähigkeit der Kinder kommt es zur Einrichtung einer Schulspeisung, an der über 300 Kinder teilnehmen. Verbunden damit sind monatliche Messungen und Wiegungen der Kinder.

Okt. 48 Siegmund Herbold, der seit 1918 an der Ziegenhainer Schule tätig ist und lange Jahre hindurch stellvertretend die Schulleitergeschäfte geführt hat, wird Schulleiter (bis 1963, gest. April 70).

Okt. 49 402 Schüler werden in 10 Klassen von 10 Lehrern unterrichtet (Jahrgänge 1-8). Da nur 8 Schulräume zur Verfügung stehen, findet ein Teil des Unterrichts im Schichtbetrieb nachmittags statt. Noch 195 Kinder nehmen an der Schulspeisung teil.

50er Jahre

50er Jahre

Anfang 50 Einweihung eines neuen „sehr schönen Klosetts“ im alten Gebäude.

März 50 Die Schule erhält zur Verbesserung der Gesundheit der Schüler vom Gesundheitsamt 35 Packungen Lebertrankapseln zur Verteilung. „Die Kapseln werden von den Kindern gern genommen. Die Vitaminwirkung ist nicht zu verkennen.“ (Zitat aus der Chronik)

Mai 50 Wegen Typhus-Erkrankungen kann die Anfangsklasse erst drei Wochen nach dem regulären Schuljahresanfang beginnen.

Nov. 50 Beginn des Berufskundeunterrichts für die achten Abschlussklassen, der Unterricht findet samstags von 11 bis 13 Uhr statt.

Jan. 51 Der Elternbeirat schenkt der Schule ein Rundfunkgerät mit einer Lautsprecheranlage für 5 Klassen.

 

Die Volks- und Realschule mit Mittelschulzug

April 51 Einrichtung eines Mittelschulzuges (Realschule), die neue 5. Klasse (M 1) beginnt mit 48 Schülern, der Klassenraum befindet sich wegen Raummangels im Nebengebäude. Für die Aufnahme in den Mittelschulzug muss ein Ausleseverfahren bestanden werden. Mit der Wiedereinrichtung des Mittelschulzuges hat Ziegenhain wieder eine höhere Schule, wie sie bis 1922 bestanden hatte.

Mai 51 Die Schule hat 452 Schüler und 11 Lehrer. Noch 130 Kinder nehmen an der Schulspeisung teil.

Anfang 52 Ein regelmäßiger Omnibusverkehr nach Alsfeld, Neukirchen und Kassel/Frankfurt mit Haltestelle vor der Schule wird eingerichtet. Dadurch verbessern sich auch die Fahrmöglichkeiten für auswärtige Schüler.

Febr. 52 Das Gesundheitsamt führt eine Höhensonnenbestrahlung der Schulkinder durch, um ihre Gesundheit zu stärken.

Okt. 52 Die letzte Dienstwohnung für Lehrer im Schulgebäude wird in Klassenräume umgewandelt.

Nov. 52 Die amtliche Schulspeisung wird in eine private umgewandelt, Bäcker und Milchhändler übernehmen im Wechsel die Arbeit. „Minderbemittelte“ Kinder erhalten Zuwendungen der Stadt für Milch und Brötchen.

Jan. 53 Der Kreis-Lehrerverein beginnt mit der Arbeit an neuen Lehrplänen, da es seit 1945 keine gültigen Pläne mehr gibt.

März 53 Auf dem Schulhof wird den Kindern eine lebende 2,5 Meter lange Tigerschlange aus Brasilien vorgeführt.

Mai 53 Siegmund Herbold wird zum Rektor der „Volksschule mit Mittelschulzug“ ernannt.

Sept. 54 Baubeginn für ein neues Schulgebäude am Alleeplatz, das den Mittelschulzug aufnehmen soll. Trotz zahlreicher Aus- und Umbauten ist das alte Gebäude für die Schülerzahl inzwischen erheblich zu klein.

Okt. 55 Erstes öffentliches Konzert des Schülerchores und des Orchesters aus Schülern und Lehrern im „Rosengarten“ mit mehreren hundert Gästen.

Dez. 55 Einweihung des neuen Schulgebäudes am Alleeplatz (heutige Grundschule) für den Mittelschulzug mit 6 Klassenräumen und Nebenräumen.

Anfang 56 Wegen Kohlenknappheit muss bei starkem Frost für 14 Tage der Unterricht gekürzt werden.

März 56 In einer Elternversammlung beschließen die Eltern die Gründung einer „Elternhilfe“, die der Schule durch Spenden neue Anschaffungen ermöglichen soll.

April 56 Der Mittelschulzug ist mit 6 Klassen voll ausgebaut. Die Schule hat 561 Schüler in 6 Mittelschulzug- und 8 Normalklassen und 17 Lehrer. Von den 243 Schülern des Mittelschulzuges sind 158 von auswärts und nur 85 aus Ziegenhain.

Okt. 56 Ein Brand durch auslaufendes erhitztes Öl richtet in der Schule in einem Raum erheblichen Schaden an.

Jan. 57 Die Schule erhält nach mehrjährigen Bemühungen ein Telefon.

März 57 Das Schulamt zieht aus dem alten Lazarett-Gebäude neben der Schule in die Hessenallee, in dem alten Gebäude wird der Kindergarten untergebracht. Die erste Klasse des Mittelschulzuges mit mittlerer Reife wird mit 33 Schülern entlassen. Zuvor fand eine Abschlussprüfung durch den Schulrat und eine Kommission des Kasseler Regierungspräsidenten statt. Der Schuldezernent „sprach sich anerkennend über die ausnehmend guten Leistungen aus“. Die Schule erhält aus den Mitteln der Funklottereie des Hessischen Rundfunks „Glück aus dem Äther“ ein Rundfunkgerät.

Aug. 57 Die „Volksschule mit Mittelschulzug“ wird anlässlich des Richtfestes der Turnhalle am Alleeplatz im 100. Geburtsjahr Carl Bantzers in „Carl-Bantzer-Schule“ umbenannt. Noch 192 Kinder nehmen an der „Milch- und Kakaospeisung“ teil, vor allem die auswärtigen Schüler des Mittelschulzuges.

März 58 In den Abschlussklassen der Volksschule und Mittelschule (8. bzw. 10. Klasse) wird erstmals nach einem halbjährigen Unterricht eine Prüfung in Erster Hilfe abgenommen.

Sept. 58 Einweihung der Sport- und Kulturhalle in Ziegenhain. Damit hat die Schule endlich eine Sporthalle. Die Milch- und Kakaospeisung wird mit ca. 50 Teilnehmern letztmals erwähnt.

Nov. 58 Der 11jährige CBS-Schüler Karl-Walter Eberlein erhält vom Landrat eine Ehrenurkunde des Hessischen Ministerpräsidenten überreicht, weil er im Februar 58 einen im Eis eingebrochenen Jungen vorm Ertrinken rettete.

60er Jahre

60er Jahre

Okt. 60 Für die Junglehrer ohne 2. Examen wird im Kreis Ziegenhain die Stelle eines Betreuungslehrers eingerichtet. Die Stelle übernimmt Heinrich Becker, der auch mit einigen Stunden an der CBS unterrichtet.

Dez. 60 Ziegenhain und auch die Carl-Bantzer-Schule werden von der seit Jahrzehnten größten Überschwemmung betroffen. Im Steinweg steht das Wasser einen Meter hoch, der Keller der CBS steht völlig unter Wasser.

März 62 Erster „Musischer Tag“ der CBS: Am Samstag und Sonntag wird in Chorauf-tritten und einer Ausstellung die Arbeit der Schule in Musik, Leibesübungen, Zeichnen und Kunstunterricht, Nadelarbeit und Werkunterricht der Öffentlichkeit präsentiert.

März 63 Volks- und Realschulrektor Siegmund Herbold wird nach 45 Jahren Lehrertätigkeit in Ziegenhain pensioniert. Bis zur Einsetzung eines neuen Rektors wird Rudolf Knüttel stellvertretender Schulleiter, er war bereits von Nov. 38 bis Jan. 41 Schulleiter in Ziegenhain (gest. April 85). Die Schule hat 507 Schüler und 18 Lehrer.

Okt. 63 Hans Schrammel wird Rektor der Volksschule mit Mittelschulzug „Carl-Bantzer-Schule“ (Schulleiter bis Juli 87, gest. Febr. 91).

April 65 Einführung von Englischunterricht ab der 5. Volksschulklasse und von Legasthenikerkursen im 3./4. Schuljahr. Der Unterricht wird jetzt in 3 Blöcken zu 90 Minuten erteilt.

April 66 Einführung des 9. Volksschuljahres (Hauptschule) in der CBS, in das auch Schüler anderer Schulen aufgenommen werden. Es werden drei 9. Hauptschul-klassen mit insgesamt 88 Schülern gebildet. 1966/67 In zwei Kurzschuljahren (April 66 bis Nov. 66; Dez. 66 bis Juli 67) wird der Schuljahresbeginn von Ostern auf den Termin nach den Sommerferien verlegt. Jan. + Mai 67 Bei zwei Einbrüchen in die CBS werden 12 DM gestohlen.

Juli 67 Hans Möller, seit 1952 Lehrer an der CBS, wird Konrektor (bis Juli 89).

Aug. 68 Die CBS hat 604 Schüler in 22 Klassen und 28 Lehrer. Es gibt 6 Grundschul-klassen, 6 Hauptschul- und 10 Realschulklassen.

Febr. 69 Die Lehrer demonstrieren bzw. streiken in der 5./6. Stunde gegen Besoldungsnachteile der Grund-, Haupt- und Realschullehrer.

Sept. 69 Baubeginn des Neubaus am Fünftenweg für eine geplante Mittelpunktschule (1. Bauabschnitt). Die Baukosten werden auf 7 Mio. DM geschätzt und betragen dann etwa 10 Millionen DM.

Okt. 69 Das Ehepaar Heinz und Leschka Heck tritt seinen Dienst als Hausmeisterehepar der CBS an. Beide begleiten den Neubau der CBS und den Umzug in den Fünftenweg. Nach über 20jähriger Tätigkeit wird Heinz Heck im November 90 verabschiedet, Leschka Heck im Februar 94.

70er Jahre

70er Jahre

Jan. 70 Die CBS geht in die Schulträgerschaft des Kreises über. Damit verbunden ist eine größere Selbständigkeit der Schule in vielen Entscheidungen.

Jan. 71 Die Städte Treysa und Ziegenhain sowie die Orte Allendorf, Ascherode, Dittershausen, Florshain, Frankenhain, Michelsberg, Niedergrenzebach, Rommershausen, Rörshain, Trutzhain und Wiera schließen sich zur Stadt Schwalmstadt zusammen. Damit beginnt auch eine ansatzweise gemeinsame Schulpolitik, die zu einer Zentralisierung der Mittelstufenschulen führt.

Dez. 71 Einweihung der neuen CBS am Fünftenweg unter Anwesenheit des Hessischen Kultusministers von Friedeburg. In der neuen Schule sind 705 Schüler in 24 Klassenräumen untergebracht, sie werden von 36 Lehrern unterrichtet. Hinzu kommen noch 8 Grundschulklassen, die im Altbau verbleiben.

April 72 Einweihung der Kreis-Großsporthalle neben der Schule. In einem ersten Umweltschutztag der CBS werden unter Leitung Harald Orfs Säuberungs- und Pflanzaktionen im Raum Ziegenhain vorgenommen. Weitere Umwelttage folgen.

Aug. 72 Mit sechs neuen Klassen 5 F wird die Förderstufe neu eingerichtet, gleich-zeitig wird die Grundschule von der CBS abgetrennt und mit Herrn Ahlemann als Rektor und Frau Orf als Konrektorin selbständig. Die Grundschule wird jetzt im Gebäude des früheren Mittelschulzuges am Alleeplatz untergebracht.

Aug. 73 Die CBS als Gesamtschule im Aufbau hat nun 771 Schüler in 25 Klassen von Klasse 5 bis 10 und 46 Lehrer. Die Klassen 5 und 6 sind in der Form der Förderstufe organisiert, ab Klasse 7 bestehen nebeneinander Hauptschul- und Realschulklassen.

Im Schuljahr 73/74 wird für die Abschlußklassen der Hauptschule unter Werner Reuhl und Karl-Heinz Auel erstmals ein Betriebspraktikum durchgeführt, 4 Wochen lang besuchen die Schüler einen Betrieb ihrer Wahl.

Dez. 73 Alfred Cramer wird Förderstufenleiter.

Jan. 74 Der seit 1821 bestehende Landkreis Ziegenhain geht im Schwalm-Eder-Kreis auf, der seitdem der Schulträger der CBS ist.

Febr. 74 Die Hauptschule Willingshausen wird aufgelöst, die 40 Schüler werden der CBS zugewiesen, dadurch verschärft sich das Raumproblem, da das bisher errichtete Hauptgebäude ohne Nebentrakt für die Anzahl der Schüler und Klassen schon zu klein ist. Nach einem Schulfest im Atrium wird in der Nacht in die Schule eingebrochen. Der Täter entwendet 900 DM Bargeld und richtet hohen Sachschaden an. Später gesteht ein Schüler der 10. Klasse den Einbruch. Ein zweiter Einbruch im März bleibt ungeklärt.

Mai 75 Die Fußballmannschaft der CBS unter Harald Bickert und Manfred Auffarth wird Regionalsieger in der Wettkampfklasse III und erringt anschließend den 2. Platz im Landesturnier.

 

Die additive / kooperative Gesamtschule seit 1976

März 76 Maria Schneider wird – nach Alraune Tegel – neue Sekretärin der CBS.

Aug. 76 Mit der Einrichtung eines Gymnasialzweiges ab Klasse 7 (24 Schüler in der neuen 7 G) wird die CBS additive Gesamtschule.

Nov. 76 Der Kreistag beschließt den offiziellen Schulnamen „Carl-Bantzer-Schule, Gesamtschule des Schwalm-Eder-Kreises in Schwalmstadt“.

April 77 Mit der „Aktion Krötenzaun“ im Raum Hof Weidelbach beginnt auf Initiative Harald Orfs eine langjährige Naturschutzmaßnahme der CBS, an der sich ab 1988 auch die Stadt mit dem Bau von Krötentunneln und fest installierten Krötenzäunen beteiligt.

Aug. 77 Die Schule hat 976 Schüler in 33 Klassen und 50 Lehrer. Da nur 19 Normalklassenräume zur Verfügung stehen, müssen Fachräume umfunktioniert werden, die Garderobe wird in Klassenräume umgebaut, eine Klasse ist in die Hessenallee ausgelagert.

Sept. 77 Hans Schrammel wird zum Direktor der Gesamtschule ernannt, Hans Möller als Stellvertreter zum Direktor an einer Gesamtschule, Hans Gerstmann wird Zweigleiter der Realschule, Alfred Cramer wird Pädagogischer Leiter.

Okt. 77 Der Schützenwald wird in die Patenschaft der CBS übernommen. Ein Wahlpflichtkurs „Patenschaft Schützenwald“ unter Leitung Harald Orfs bringt im Rahmen der Polytechnik gebaute Nistkästen an und untersucht und wartet diese über viele Jahre und führt weitere Umweltschutzaktionen im Raum Ziegenhain durch, z.T. in Zusammenarbeit mit der Grundschule Ziegenhain. Die 1. Wahl zu einem schuleigenen Personalrat findet statt, gewählt werden Karl-Heinz Auel, Hanns-Roland Carl und Hans May.

Dez. 77 Der „cbs-express“, Schülerzeitung der Gesamtschule Schwalmstadt, erscheint zum ersten Mal, seit dieser Zeit wird die Zeitung durch Harald Orf betreut.

Jan. 78 In Borken wird das Staatliche Schulamt als Schulaufsichtsbehörde eingerichtet, damit entfällt der Ziegenhainer „Schulrat“.

Febr. 78 Klaus Schubert wird Hauptschulzweigleiter.

Mai 78 Erster deutsch-französischer Schüleraustausch mit Hericourt in Frankreich (bis 1981). Im Rahmen einer Festwoche zur 250. Ziegenhainer Salatkirmes veranstaltet die CBS einen „Tag der offenen Tür“, um ihre Verbundenheit mit dem Brauchtum der Stadt zu zeigen. Bei Informationsveranstaltungen, Ausstellungen, sportlichen Veranstaltungen und Aktionen der Schule hat die Öffentlichkeit Gelegenheit, die Schule kennenzulernen.

Juli 78 Der Elternbund übergibt der Schule eine eingerichtete Metallwerkstatt mit 16 Schülerarbeitsplätzen.

Sept. 78 Erstmals wird im Rahmen des Wahlpflicht-Unterrichts Latein für die Schüler der 9. Gymnasialklasse angeboten. Den Unterricht erteilt Heinz Wagner von der Melanchthonschule. 1979/80 Die CBS hat mit 986 Schülern ihren Höchststand erreicht.

80er Jahre

80er Jahre

Juni 80 Klaus Schubert wird Förderstufenleiter (bis Jan. 85).

Juli 80 Die erste Gymnasialklasse 10 wird mit dem Versetzungszeugnis in die Klasse 11 aus der CBS entlassen. Von den 19 Schülern gehen 7 zur Schwalmschule, 1 in die Melanchthonschule und 3 in die Fachoberschule über.

Aug. 81 Fertigstellung des Neubaus (2. Bauabschnitt) mit 7 Klassenräumen, 2 Neben-räumen und einem Sprachlabor. Aug. 81 Im Raum Schwalmstadt-Neukirchen wird zur besseren Abstimmung der Sekundarstufenschulen I und II ein Schulverbund eingerichtet, dem außer der CBS das Schwalmgymnasium Treysa, die Haupt- und Realschule Treysa im Ostergrund, die Melanchthonschule Steinatal und die Steinwaldschule Neukirchen angehören. In regelmäßigen Konferenzen treffen die Schulen untereinander Absprachen.

Sept. 81 Aushebung des Biotops südlich der Schule, die Pflanzarbeiten werden von Schülern geleistet.

Jan. 82 Gesamtkonferenz, Elternbeirat und Personalrat wenden sich gegen die Einrichtung einer Förderstufe in Frielendorf, da diese den Bestand der Gesamtschule in Ziegenhain gefährde. Die CBS lehnt den Schulentwicklungs-plan des Schwalm-Eder-Kreises deshalb – erfolglos – ab.

Febr. 82 Helmut Range wird neuer Leiter des Hauptschulzweiges (bis Juli 90).

Mai 82 Das nach Plänen der Biologielehrer Harald Orf und Heinz Dickel weitgehend selbstgebaute Biotop südlich der Schule wird eingeweiht. Wahlpflichtkurse Biologie erweitern das Biotop in den folgenden Jahren und betreuen es.

Aug. 82 Das 10. Hauptschuljahr als freiwilliges Schuljahr wird an der CBS eingerichtet. Die Schüler haben einen Produktionstag pro Woche; für die 10 H werden erstmals Sport-Aktivitäten gemeinsam mit Übungsleitern örtlicher Sportvereine durchgeführt.

Sept. 82 Die CBS feiert ihr 10jähriges Förderstufen-Jubiläum. Seit 1972 haben mehr als 1.600 Schüler die Klassen 5 und 6 der Förderstufe durchlaufen, zumeist in 6 Parallelklassen, die Jahrgangsbreite liegt bei etwa 180 Schülern. Auch zahlreiche Schüler aus Orten, die nicht zum Einzugsbereich der CBS gehören, besuchen die Förderstufe in Ziegenhain. Direktor Schrammel stellt zur Arbeit der Förderstufe fest: „Die Förderstufe hat sich bewährt.“

Okt. 82 Auf dem Gelände südlich der Schule wird der von Schülern im Rahmen einer Polytechnikgruppe unter Leitung Hans Mays gebaute Spielplatz eingeweiht und seitdem ständig von Polytechnikgruppen gewartet und erweitert. Damit erhalten vor allem die jüngeren Schüler der CBS für die Pausen und Freistunden hervorragende Spielmöglichkeiten.

Febr. 84 Josef Reich wird Koordinator für den Übergang in die gymnasiale Oberstufe (bis Febr. 88).

Mai 84 Beginn der Schulpartnerschaft mit dem College Les Saules in Grenoble (bis 1992). Nach einem ersten Besuch von 29 Schülern der Klassen 9 G und 9 R unter Leitung von Anne-Yvonne Schmid-Pfähler und Manfred Marek in Grenoble im Mai 84 findet der Gegenbesuch von 34 französischen Schülern in Schwalmstadt im Juni 84 statt. Es wird eine offizielle Schulpartnerschaft begründet.

Juni 84 Von einer Polytechnikgruppe unter Leitung Hans Mays wird im Schützenwald in Verbindung mit dem Kinderschutzbund ein Spielplatz gebaut.

Aug. 84 Die CBS hat 880 Schüler in 34 Klassen.

Febr. 85 Die Schule erhält den Umweltpreis 1984 des Schwalm-Eder-Kreises für die vielfältigen Aktivitäten im Bereich der Naturschutzes. Landrat Hasheider überreicht den Preis den Biologielehrern Harald Orf und Heinz Dickel.

Juli 85 Auflösung der Hauptschule Wasenberg, die Schüler gehören nun in den Einzugsbereich der CBS.

Aug. 85 Beginn des Informatikunterrichts im Wahlpflichtbereich der Klassen 9 und 10, nachdem unter Mithilfe des Elternbundes ein Computerfachraum eingerichtet wurde.

Okt. 86 Neuer Förderstufenleiter wird Fritz Fuhrmeister.

Juni 87 Erstmals finden Projekttage an der CBS statt (für die Klassen 7-9).

Juli 87 Nach 24 Jahren Tätigkeit als Schulleiter der CBS wird Direktor Hans Schrammel in den Ruhestand verabschiedet. Der stellvertretende Schulleiter Hans Möller wird kommissarischer Schulleiter.

März 88 Im ehemaligen Informationszentrum wird die Stadtbücherei Ziegenhain aufgenommen und mit der Schüler- und Lehrerbücherei der CBS zusammengeführt.

Aug. 88 Die CBS hat nur noch 635 Schüler in 29 Klassen und 50 Lehrer.

Okt. 88 Manfred Marek wird neuer Koordinator für den Übergang in die Oberstufe.

Febr. 89 Neuer Schulleiter der CBS wird Bernhard Schmidt aus Alsfeld.

März 89 Der Leiter des Hauptschulzweiges, Helmut Range, wird zugleich Gymnasialzweigleiter, damit sind erstmals alle Funktionsstellen der Gesamtschule gleichzeitig besetzt.

Juni 89 In Eigenarbeit nehmen Lehrer, Schüler und Eltern eine Teilrenovierung des fast 20 Jahre alten Schulgebäudes vor. Die Klassenräume und Fachtrakte werden neu gestrichen. Im Rahmen der Verschönerung der Schule werden das Atrium und andere Innenbereiche der Schule von Schülern unter Anleitung Harald Orfs mit Pflanzen versehen. Ein „Logo“ der Schule wird erarbeitet.

Juli 89 Verabschiedung des stellvertretenden Schulleiters Hans Möller nach 22 Jahren in diesem Amt in den Ruhestand. Die Funktion bleibt bis Juni 92 unbesetzt und wird in dieser Zeit von Hans Gerstmann ausgeübt.

Aug. 89 Die Schule hat 621 Schüler in 18 Klassen und 57 Lehrer. Die Schülerzahl ist damit auf den Stand von Ende der 60er Jahre vor Einrichtung der Gesamtschule zurückgegangen. Die Existenz des Gymnasialzweiges erscheint als stark gefährdet.

Sept. 89 Durch Aus- und Übersiedler im Zusammenhang mit der Grenzöffnung der DDR steigt die Schülerzahl im Verlauf des Schuljahres unkontrolliert an, z.T. bis auf 35 Schüler in den Klassen. Im Jahrgang 5 werden zum Halbjahr deshalb aus 3 Klassen 4 gebildet.

 

90er Jahre

90er Jahre

Mai 90 Erstmals wird das Betriebspraktikum in der neuen Form des zweiwöchigen Schnupperpraktikums in 3 verschiedenen Betrieben für die 8. Hauptschulklassen durchgeführt, im September auch für die 9. Realschulklassen.

Juni 90 Der Hessische Kultusminister Dr. Wagner besucht die CBS und zeigt sich beeindruckt von den vielfältigen pädagogischen Aktivitäten in der Schule. Er dankt den Lehrern für ihr besonderes Engagement. Durch Spenden der ortsansässigen Wirtschaft wird die Einrichtung eines neuen Schreibmaschinenraumes mit elektronischen Schreibmaschinen ermöglicht.

Aug. 90 Nachdem die Schülerzahl der CBS seit Beginn der 80er Jahre beständig zurückgegangen ist, stabilisiert sich die Zahl nun erstmals bei ca. 640 Schülern zu Beginn des Schuljahres. In den 28 Klassen unterrichten 55 Lehrer an der CBS. Es gibt 7 Förderstufenklassen mit 184 Schülern, 7 Hauptschulklassen mit 132 Schülern, 10 Realschulklassen mit 250 Schülern und 4 Gymnasialklassen mit 78 Schülern. Die Klassengröße reicht von 16 Schülern bis zu 33 Schülern.

Nov. 90 In einer Literaturwoche arbeiten Künstler und Autoren eine Woche lang mit den Schülern der Klassen 8 an acht verschiedenen Schreib-, Mal- und Darstellungsprojekten rund um die Literatur. Die Präsentation der Ergebnisse wird zu einem großen Erfolg.

Jan. 91 In einer großen Demonstration demonstrieren die Schwalmstädter Schüler gegen den Golfkrieg. Die Gesamtkonferenz der CBS spricht sich gegen die Pläne aus, in Verna eine verbundene Haupt- und Realschule einzurichten. Wegen der zahlreichen Schüler aus diesem Raum, die in der CBS zur Schule gehen, wird der Bestand der CBS als schulformbezogene Gesamtschule bei einer Abwanderung dieser Schüler als akut bedroht eingeschätzt. Eine entsprechende Resolution wird dem Kreistag zugesendet, auch in der Presse wird die Diskussion aufgegriffen.

Febr. 91 In Oberaula findet die erste pädagogische Tagung des Kollegiums zum Thema „Die gute Schule – der gute Unterricht“ statt. Der ehemalige Direktor der CBS Hans Schrammel stirbt.

März 91 Mit Frieder Haser findet die 1.Galerie in der Schule statt, die seitdem zweimal jährlich zu einem festen Termin in der Schule wird und mit der Zeit ein wachsendes Publikum anzieht.

Juli 91 Heinrich Gruß, der seit dem Ausscheiden Herrn Hecks bereits die Arbeit des Schulhausverwalters wahrgenommen hatte, erhält diese Stelle.

Aug. 91 Der unterrichtsfreie Samstag wird eingeführt, die Stundenzahl der Schüler um 2 Wochenstunden gekürzt. 720 Schüler besuchen die CBS, im Jahrgang 5 wird eine Integrations-Klasse eingerichtet, die Wochenplanarbeit in diesem Jahrgang wird begonnen. In der 7. Gymnasialklasse wird eine Zeitlang bilingual Sport und Erdkunde in Englisch unterrichtet. Das Sprachlabor wird zu einem Klassenraum umgebaut.

Sept. 91 Erstmals findet die Sportwoche „Abenteuer – Erlebnis – Wagnis“ für den Jahrgang 8 statt. Die Schüler können einen der folgenden Kurse wählen: Radwandern, Bergwandern, Skilaufen, Segeln, Surfen, Kanuwandern, Bergsteigen und Reiten. Der gute Erfolg wird zum Ausgangspunkt für weitere Überlegungen in Richtung einer erlebnispädagogischen Orientierung der Schule. Ein zweiter Informatikraum wird eingerichtet.

Juni 92 Der langjährige Realschulzweigleiter Hans Gerstmann wird stellvertretender Schulleiter.

Aug. 92 Die Neugestaltung des Fünftenwegs wird abgeschlossen. Damit ist das Vorfeld der Schule erheblich verschönert worden. In Zusammenarbeit mit den Beruflichen Schulen beginnt das Projekt „Berufliche Bildung im Wahlpflichtunterricht“ für die Klassen 9/10 mit 16 Schülern im Bereich Wirtschaft/Verwaltung (ab Schuljahr 93/94 als Schulversuch).

Dez. 92 Die SV der CBS organisiert eine Demonstration und Kundgebung gegen Ausländerhass und Fremdenfeindlichkeit.

Febr. 93 Jürgen Reuse wird neuer Hauptschul- und Gymnasialzweigleiter, Wolfgang Marek wird – nach der Frühpensionierung von Alfred Cramer aus gesund-heitlichen Gründen im Frühjahr 92 (gest. Juni 94) – neuer Pädagogischer Leiter. Das Beratungsteam für Probleme mit schwierigen Schülern wird durch Herrn Reuse eingeführt. In der Turnhalle wird unter Anwesenheit des Hessischen Kultusministers Holzapfel eine 8 Meter hohe Kletterwand eingeweiht. Die Idee eines Projektzentrums der Schule am Neuenhainer See entsteht. Der Elternbund gründet sich neu als „Elternbund – Förderverein der Carl-Bantzer-Schule“ unter Vorsitz des ehemaligen CBS-Schülers Heinrich Gringel.

Juni 93 Der Schulsporttag wird erstmals in der Kombination von Bundesjugendspielen und Schnuppernachmittag der Sportvereine (für die Klassen 7 und 8) durchgeführt.

Aug. 93 840 Schüler besuchen die CBS, erstmals werden zwei parallele Gymnasialklassen im Jahrgang 7 eingerichtet, eine davon als Integrations-klasse. Eine 10. Hauptschulklasse kommt nicht mehr zustande. Marianne Naumann wird neue Realschulzweigleiterin. Damit ist die Schulleitung wieder komplett besetzt, erstmals auch mit einem weiblichen Mitglied. Seit 1986 hat die gesamte Schulleitung gewechselt. Der Bau einer Cafeteria im Atrium wird begonnen.

Nov. 93 Nach dem Hessischen Schulgesetz werden erstmals die Mitglieder der Schulkonferenz gewählt. 5 Lehrer/innen, 3 Eltern- und 2 Schülervertreter/innen bilden zusammen mit dem Schulleiter das neu eingerichtete höchste Entscheidungsgremium der Schule.

Jan. 94 In einer Bosnien-Aktionswoche erbringt ein Sponsorenlauf 18.000 DM für einen Hilfstransport nach Bosnien-Herzegowina.

März 94 Das Atrium der CBS wird mit Kopien von Bildern Carl Bantzers geschmückt. cbs-musikalisch präsentiert sich mit großem Erfolg in neuer Form und in Zusammenarbeit mit Hephata. Der erste Schüleraustausch mit Auneau unter Leitung von Anne-Yvonne Schmid-Pfähler und Heino Günther findet statt.

Juni 94 Der Förderstufenchor unter der Leitung Karl Josef Freischems erringt den ersten Preis in einem Chorwettbewerb der Genossenschaftsbanken. Der Schüler Mario Schubert aus der Klasse 9aR von Hans May erhält für den besten hessischen Aufsatz im 41. europäischen Wettbewerb einen Bundespreis mit einer Reise nach Krakau.

Juli 94 Die Abschlussfeier der Entlassschüler findet erstmals in der neuen Form einer Abendveranstaltung mit anschließendem Ball und Buffet statt.

Aug. 94 Die Cafeteria der CBS wird unter Leitung von Elke Wilhelm eröffnet. Klassen des 7er Jahrgangs beginnen mit Formen offeneren Unterrichts, Versuchen in Wochenplanarbeit und verstärkter Kooperation. Im Verlauf des Schuljahres erhalten diese Klassen je drei Computer. Der Versuch, Computer in den Unterricht zu integrieren, wird vom Hessischen Institut für Bildungs-planung und Schulentwicklung HIBS unterstützt.

Febr. 95 Vom HIBS herausgegeben erscheint das Heft „Plus est en vous – In euch steckt mehr“ über die CBS als erstes Heft einer neuen Reihe „Schule gestalten“.

Mai 95 Zum 2. Mal in Folge gewinnt Heino Günther mit der Klasse 8aG einen zweiten Preis im Bundeswettbewerb für Fremdsprachen.

Juni 95 Der Nordhof der Schule wird mit Bänken und Pflanzen umgestaltet. In Schwalmstadt findet der 35. Hessentag statt, der auch die CBS in vielfältiger Weise berührt. Im Rahmen der Projektwoche beginnt unter Leitung von Gunter Freiling und Medard Kempf die CBS internationale Kontakte im E-Mail zu knüpfen. Ein entsprechend ausgestatteter Computer steht in der Stadt- und Schulbücherei.

Aug. 95 Das Schuljahr 95/96 beginnt mit 875 Schülern in 35 Klassen. Im Jahrgang 9 startet das Projekt „Soziale Dienste“ auf freiwilliger Basis, nachdem erste Versuche in der Projektwoche und im wahlfreien Unterricht sehr erfolgreich waren.

Sept. 95 Die Klasse 6F2 von Herrn Freischem erhält einen Preis für die Beteiligung am Wettbewerb „Das lesende Klassenzimmer“. Die Klasse hatte einen Schaukasten mit einer Landschaftsgestaltung zu dem Buch „Flussfahrt mit Huhn“ gebaut. Verabschiedung von Hans Hedderich als langjährigem Schulelternbeirats-vorsitzenden der CBS und Mitinitiator des Elternfördervereins.

Okt. 95 Mehrere 8. und 10. Klassen gestalten im Atrium den Start der Aktion „Schüler lesen HNA“ mit einem Aktionstag, der u.a. eine Zeitungsmodenschau präsentiert. Nach dem Erscheinen des Heftes „50 Jahre Geschichte der Ziegenhainer Schule“ werden im Flur des Verwaltungstraktes Fotos der früheren Schulleiter Georg Falk, Siegmund Herbold und Hans Schrammel ausgestellt.

Nov. 95 Die 10. „Galerie in der Schule“ zeigt Werke des Malkreises Schwabenrod. Zahlreiche Gäste gratulieren der Schule zu ihrer gelungenen Ausstellungsreihe.

Jan. 96 In einer Gesamtkonferenz protestieren die Schulleitungsmitglieder mit einer Erklärung gegen Entscheidungen des Schulleiters und offenbaren damit einen gravierenden Konflikt innerhalb der Schulleitung.

April 96 In der Bücherei werden 6 neue Multimedia-Computer eingeweiht, welche die Schule im Rahmen ihrer Bemühungen um Computereinsatz im Unterricht als Geschenk erhalten hat.

Juni 96 Die Theatergruppe von Marianne Naumann-Boucsein führt im Atrium mit großem Erfolg „Der kleine Prinz“ von Antoine de Saint-Exupéry auf. Beim Schulmusikwettbewerb der Genossenschaftsbanken gewinnen die Chöre 5-6 und 7-10 unter Karl-Josef Freischem jeweils den 2. Preis.

Okt. 96 Die neuen Computer in der Bücherei werden gestohlen. Auch in Nachbar-schulen wird eingebrochen und Computer werden entwendet. Später wird ein ehemaliger Schüler als Täter identifiziert.

Nov. 96 In einer Feier mit Ehemaligentreff begeht die CBS ihren 25-jährigen Umzug in die Gebäude am Fünftenweg und das 20-jährige Bestehen als Gesamtschule.

Jan. 97 Schulamtsdirektor Willy Mey stirbt. Der Tod des engagierten Pädagogen ruft in den Schulen des Schwalm-Eder-Kreises große Betroffenheit hervor.

März 97 Im Rahmen der 12. Galerie in der Schule stellt die Künstlerin Ulla Wallbach Druckgraphiken aus. Zur Vernissage tritt erstmals die CBS-Schülerband unter Gerold Stiebeling auf.

Juli 97 Eine Arbeitsgruppe aus, Lehrern, Eltern und Schülern beginnt mit der Arbeit am Schulprogramm der CBS. Die Klasse 8G präsentiert mit GL-Lehrer Manfred Marek im Atrium die Ergebnisse des europäischen Sokrates-Projektes „Landwirtschaft in drei europäischen Regionen“, an dem neben der CBS die französische Partnerschule in Auneau und eine spanische Schule in Vitoria teilgenommen haben. Alle Texte sind dreisprachig in deutsch, französisch und englisch verfasst worden. Die 12-jährige CBS-Schülerin Christin Kalbfleisch gewinnt bei den Landesmeisterschaften im Schultischtennis in Frankfurt den 2. Platz. Realschulzweigleiterin Marianne Naumann-Boucsein verlässt die CBS und wird Schulleiterin in Bad Wildungen.

Aug. 97 Auf Beschluss der Gesamtkonferenz wird in der CBS zum neuen Schuljahr die neue Rechtschreibung eingeführt, die politisch sehr umstritten ist, aber in einigen Bereichen zu Schreiberleichterungen für die Schüler führt.

Okt. 97 Von den Klassen 5 wird als Höhepunkt des Projekts „Ein Baum, der mit uns wächst“ auf dem Freigelände östlich der Schule ein Baum gepflanzt. Das von Herrn Freischem initiierte fachübergreifende Projekt soll die Gemeinsamkeit des Schülerjahrganges ebenso wie die Verbundenheit der Schüler mit der Natur fördern und auf Dauer einen kleinen Wald entstehen lassen. März 98 Parallel zur 13. Galerie in der Schule wird im 1. Stock die Dauerausstellung „Ein Gang durch die Geschichte der Malerei“ eröffnet.

März 98 An der CBS wird eines von acht hessischen Schulfußballzentren eröffnet. Fußball-Lehrer wird Timo Clobes, der das Training und die Mittagsbetreuung der ausgewählten Schüler aus den Schulen des Südkreises betreut.

Mai 98 Erstmals werden die Curricula aller Fächer in einer Gesamtübersicht als „curriculum cbs“ von Koordinator Manfred Marek zusammengefasst.

Juni 98 Beim Schulmusikwettbewerb gewinnen die Chöre der CBS erneut für die Klassen 5-6 den zweiten und für die Klassen 7-10 sogar den ersten Preis.

Juli 98 Die Klasse 7G gewinnt ebenfalls erneut einen 2. Preis beim Bundesfremd-sprachenwettbewerb, diesmal mit einem Video über einen Tag auf dem Londoner U-Bahnhof King’s Cross. Die Cafeteria spendet 3 Kajaks für das Neuenhainer Projektzentrum. In Absprache mit der Stadt Schwalmstadt wird für die Bücherei eine ABM-Kraft eingestellt. Nach einem Wechsel arbeitet ab September Gundula Riemenschneider als neue Büchereileiterin.

Okt. 98 Nach der Fertigstellung der Rohbaus und des Dachstuhls wird für das Neuenhainer Projektzentrum das Richtfest gefeiert. Der erste Elternbrief des Schulleiters an die Eltern aller Schüler erscheint unter dem Logo des tanzenden Schwälmer Paares.

Nov. 98 Die CBS erhält eine neue umweltgerechte Heizanlage, mit der auch die Berufsschule versorgt wird. Es gibt einige Anlaufschwierigkeiten mit kalten Räumen. Die 8G erhält den 1. Preis im bundesweiten Mathematikwettbewerb. Unter Mathelehrer Martin Möller konstruierte und berechnete die Klasse originelle Kartonverpackungen für 1 Kilo Reis.

Febr. 99 Als neue Realschulzweigleiterin wird die Schwalmschul-Lehrerin Gitta Holloch ausgesucht, sie beginnt ihren Unterricht mit einigen Stunden zum 2. Halbjahr, tritt nach kurzer Zeit aber von der Funktionsstelle zurück.

April 99 Im Erdgeschoss werden erhebliche Baumaßnahmen aufgenommen, da Wände, Türen und Ausgänge nicht mehr den Brandschutzbestimmungen entsprechen. H/G-Zweig-Leiter Jürgen Reuse gelingt es durch persönliche Kontakte, die bundesweit herumreisende Ausstellung „Lernenlernenlernen“ des Klett-Verlages in die CBS zu holen. Zahlreiche Klassen besuchen die Ausstellung. Neben der Sporthalle wird eine vom Rotary-Club mit 80.000 DM finanzierte Halfpipe für Inline-Skater eröffnet, die größte des Schwalm-Eder-Kreises.

Mai 99 Die CBS erhält 189 neue Anmeldungen für die Klassen 5, da nur eine Aufnahmemöglichkeit für 6 Klassen mit 160 Schülern besteht, müssen 30 Schüler in Gesprächen mit den Eltern abgewiesen werden.

Juni 99 Bei einem schweren Verkehrsunfall unter Alkoholeinfluss werden bei Frankenhain fünf ehemalige CBS-Schüler getötet, ein Schüler der 10aR wird schwer verletzt. Die Klasse 7G unter Heidrun Elborg gewinnt in einem Rotary-Club-Wettbewerb mit einem Projekt zum Thema „Wasser ist Leben“ den 1. Preis und 1.000 DM. Die Sparkassen-Kulturstiftung überreicht 5.000 DM für das Projekt „Bibliothek in der Kiste“.

 

Juli 99 In den Sommerferien werden wegen PCB-Belastung der Luft im Atrium nach umfangreichen Messungen unter strengen Sicherheitsvorkehrungen die alten Fugen zwischen den Betonteilen ausgefräst und durch neues Dichtungsmaterial ersetzt. Nach anschließenden Streicharbeiten ist das Atrium frisch renoviert.

Aug. 99 Das neue Schuljahr 1999/2000 beginnt mit 902 Schülerinnen und Schülern, damit wird der Schülerstand vom Beginn der 80er Jahre wieder erreicht.

Sept. 99 In einer Aktionswoche für das Projektzentrum Neuenhain werden durch einen Sponsorenlauf ca. 10.000 DM für das fast fertiggestellte Heim aufgebracht.

Okt. 99 Kultusministerin Karin Wolff besucht die Schule anlässlich der Einweihung des Neuenhainer Projektzentrums, das auf den Namen „Carlchens Hütte“ getauft wird. Der Förderverein nennt sich jetzt ebenfalls „Carlchen“.

Okt. 99 Die Gesamtkonferenz lehnt mit großer Mehrheit den Vorschlag des Schulleiters für eine Umgestaltung der Förderstufe mit leistungsbezogener Klassenbildung ab, ebenfalls, aber mit knapper Mehrheit, wird zum zweiten Mal das Konzept für bilingualen Unterricht abgelehnt, dem wenig später aber die Schulkonferenz zustimmt.

Nov. 99 Die erste „Kleine Galerie“ mit Schülerarbeiten aus der CBS und der Schwalmschule wird unter großem Besucherandrang eröffnet. Im Eingangsbereich wird eine Dauerausstellung mit Werken all derjenigen Künstler eingerichtet, die bisher in der „Galerie in der Schule“ vertreten waren.