Das kalte Grauen – Eindrücke aus der Gedenkstätte Kloster Breitenau

An einem Donnerstagmorgen im November, an welchem man sich zu Tode hätte frieren können, standen alle Schüler der Klassen 10 a/b G auf dem Schulhof und warteten sehnsüchtig auf den warmen Bus. Nachdem dieser angekommen war, fanden alle schnell einen schönen Platz. Die Busfahrt nach Guxhagen verging wie im Fluge. Nach 45 Minuten mussten wir dann auch schon wieder in die Kälte. Einen kurzen Marsch erreichten wir auch schon die Gedenkstätte Breitenau. In der ehemaligen Zehntscheune wurde uns ein Film, der die Geschichte des ehemaligen Benediktiner-Klosters darstellt, gezeigt.

Nach Schließung des Klosters wurde dieses zuerst zu einem Gutshof umgebaut. Ende des 19. Jahrhunderts daraus ein Arbeits- und Erziehungslager. Sofort nach Machtergreifung der Nationalsozialisten 1933 wurde daraus ein Konzentrationslager, in welchem auch Schwälmer Bürger inhaftiert wurden, die sich gegen die Nazi-Diktatur stellten. Von 1940 bis zum Kriegsende diente das ehemalige Kloster dann als Arbeitserziehungslager. Dort wurden Kriegsgefangene, die etwa versucht hatten zu fliehen, durch harte Arbeit und Folter bestraft.
Nach dem Einführungsfilm begannen auch schon die Führungen im Außengelände. Draußen war es bitterkalt und dies unterstrich die traurige Vergangenheit dieses Ortes unglaublich gut.

Obwohl wir einige Themen des 2. Weltkriegs bereits thematisiert hatten, begegneten uns während der gesamten Führung neue und zugleich erschreckende Informationen und Zitate einiger der Zeitzeugen.

Ein weiterer großer und durchaus spannender Bestandteil des Museumsbesuches war die Einsicht von Kopien der Originalakten der damaligen “Insassen”. Von Name (dieser war allerdings geschwärzt), Wohnort, Beruf, Geschlecht und Grund der Verhaftung bis zur Gesichtsform, Augen- und Haarfarbe ist alles genauestens festgehalten worden. Oftmals waren es banale Gründe, um verhaftet zu werden. Zu diesen “Straftaten” gehörten Dinge wie das Bemängeln des Essens, die Verweigerung des Hitlergrußes usw. Verspäteten sich Kriegsgefangene bei der Arbeit wurden sie in Breitenau durch Arbeit und Folter “umerzogen”.
Der Besuch der Gedenkstätte in Breitenau hinterließ bei uns einen bleibenden Eindruck.

Jana Riebeling, Simon Steinbrecher, Tim Strüning