Auf der Hälfte der Wegstrecke einmal zurückschauen …

2. Coachingtag am 02. März 2017 an der Carl-Bantzer-Schule in Ziegenhain

Wie kann ich mich gegenüber einer Klasse durchsetzen, die über Tische und Bänke geht?“, „Wie kann ich Schülerinnen und Schüler motivieren?“ und „Was möchte ich im nächsten halben Jahr nochmal ausprobieren?“ waren Fragen, mit denen sich 12 Schülerinnen und Schüler der 9. und 10. Klassen der Carl-Bantzer-Schule am 2. Coachingtag im März 2017 beschäftigt haben.

Die Fragen könnten eigentlich auch Lehrerinnen und Lehrer stellen, die gerade in der Aus- und Fortbildung stecken. Jedoch waren es Schülerinnen und Schüler, die sich im Rahmen des Sozialpraktikums der CBS als Coaches für ihre Schulkameraden in den 5. und 6. Klassen engagieren. Einmal in der Woche kommen die Coaches in die 5. und 6. Klassen und helfen den jüngeren Schülerinnen und Schülern bei Hausaufgaben, unterstützen beim Vokabelnlernen und führen auch das ein oder andere Spiel zum Teambuilding mit den jüngeren Schülerinnen und Schülern durch.

A diesem 2. Coachingtag hatten die Coaches die Gelegenheit, einmal zurück zu schauen: Wie lief das erste halbe Jahr? Was hat mir großen Spaß gemacht? Was war schwierig? Unterstütz und angeleitet wurden sie dabei von Pfarrer Tobias Heymann, Pfarrer für Schülerarbeit der Evangelischen Kirche von Kurhessen-Waldeck, Pfarrerin Anke Breidenbach, Schulpfarrerin der CBS und von Frau Iris Riemenschneider, verantwortliche Lehrerin für das Coachingprojekt. Erstaunlich vielfältig waren die Rückmeldungen der Schülerinnen und Schüler: Sie erzählten von schönen Stunden mit „ihren“ Fünft- klässlern, aber auch davon, dass sie oftmals auch nicht wissen, was sie tun können, um sich Respekt zu verschaffen. So übten die Jugendlichen dann auch in kleinen Theatersequenzen, welche Tricks und Kniffe sie anwenden können, um vor einer aufgeregten Klasse die Ruhe zu bewahren und Ruhe einzufordern. Dass dies nicht mit bloßem Übertönen der Klasse funktioniert, war schnell klar. Ein festes Standing musste ausprobiert werden: Ruhig bleiben, Augenkontakt zu den Schülerinnen und Schülern suchen, nicht nervös mit den Händen spielen, sondern klare Ansagen machen. Das mag banal klingen, muss aber immer wieder ausprobiert und geübt werden. Auch so manchem erfahrenen Lehrer und mancher erfahrenen Lehrerin mag dies bekannt vorkommen.

Außerdem wurden die Jugendlichen ins Konfliktmanagement eingeführt: Wie kann ich mein Anliegen gegenüber anderen behaupten (Schülerinnen und Schülern, Lehrkräften)? Die Jugendlichen übten, ihre Standpunkte klar mit Ich-Botschaften zu vermitteln: Ich brauche Hilfe, ich schaffe dies nicht alleine und andere mehr.

Somit war der Coachingtag nicht nur Vorbereitung fürs Unterrichten light, sondern auch ein gutes Training fürs weitere Leben – Konfliktmanagement und Durchsetzungsvermögen werden die jungen Coaches immer wieder brauchen können. Zum Schluss des Tages lernten die Jugendlichen noch in lockerer Atmosphäre lustige und spannende Spiele kennen, die sie mit „ihren“ Klassen zur Auflockerung und zum Teambuilding anwenden können.

Die Jugendlichen wurde so fit gemacht für ein weiteres halbes Jahr Coaching an der CBS – und der nächste Jahrgang kommt bestimmt im neuen Schuljahr!

 

Tobias Heymann