Marburg, Kassel, Ziegenhain- den 22 französischen Gästen aus unserer Partnerschule in Cléon-d’Andran wurde so einiges geboten. Nachdem sie am Samstagabend klopfenden Herzens hier angekommen waren und sich kaum trauten, aus dem Bus auszusteigen, war das Eis am Ende des Austausches mehr als gebrochen. Einigen fiel dann der Abschied am nächsten Samstag so schwer, dass sie gar nicht wieder zur Abfahrt in den Bus einsteigen wollten.
Die Französischlehrer der Carl-Bantzer-Schule Christin Parthesius, Annette Böhler und Wolfgang Marek hatten sich aber auch alle Mühe gegeben, den Aufenthalt der französischen SchülerInnen und der zwei begleitenden Lehrerinnen Claudine Henriot und Hélène Gaubert so interessant wie möglich zu gestalten. Neben den obligatorischen Hospitationen im Unterricht an der CBS gab es eine Stadtführung in Marburg und natürlich eine Besichtigung des Museums der Schwalm. Höhepunkt war für alle die Fahrt nach Kassel mit dem Besuch des Brüder-Grimm-Museums, Shoppen und vor allem das Klettern in der Kletterhalle. Übereinstimmend wurde dieser Ausflug bei der abschließenden Auswertung des Austausches als besonders gelungen bewertet.
Der Austausch endete am Freitagabend mit einem Schwälmer Abend in der Schule, Vorher gab es aber noch einige kulturelle Einlagen. Kein Schwälmer Abend ohne Rotkäppchen, das gleich in mehrfacher Ausfertigung mit der Trachtentanzgruppe aus Loshausen auftrat. Darunter waren zwei Minirotkäppchen, die an diesem Abend ihren ersten Auftritt hatten. Zum Abschluss der Vorführung gab es dann einen Striptease, bei dem gezeigt wurde, wie viele verschiedene Rockschichten und Accessoires bei dieser Tracht zum Einsatz kommen.
Die deutschen und französischen SchülerInnen führten dann eine zweisprachige Theaterversion von Rotkäppchen auf, die sie im Laufe der Woche in der Schule eingeübt hatten. Ralph, das musikalische Genie der französischen Gruppe, trug ein eigenes Lied vor und begleitete die Aufführungen mit kurzen Improvisationen am Klavier.
Viel Beifall ernteten auch ein französisches und ein englisches Lied, das Musiklehrer Andreas Kater in kürzester Zeit eingeübt hatte, sowie zum Schluss eine moderne Tanzvorführung, die nach Anleitung von Renata Wiegratz an diesem Abend von den SchülerInnen selbstständig vorgeführt wurde.
Nachdem der Pädagogische Leiter Wolfgang Marek allen Beteiligten seinen Dank für die vielen Bemühungen ausgesprochen hatte, konnte endlich das reichhaltige Schwälmer Büffet eröffnet werden, das die Eltern aufgebaut hatten und das bei allen Anwesenden guten Zuspruch fand.
Am Samstagmorgen war dann die erlebnisreiche, aber für alle Beteiligten auch durchaus anstrengende Woche zu Ende. So manche Träne wurde vergossen, auch bei den deutschen Eltern, die ihre französischen Gäste oft schnell ins Herz geschlossen hatten. In einem Monat aber gibt es zumindest für die Schülerinnen und Schüler schon ein Wiedersehen, wenn die deutsche Gruppe zum Gegenbesuch nach Frankreich aufbricht, wo auch für sie schon ein spannendes Programm vorbereitet wird.
Wolfgang Marek